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Ernährungswissen

Der Geburtstagskuchen und die 80/20-Regel

Wer meinen letzten Beitrag gelesen hat, weiß, dass Noah und ich momentan eine 75-Tage-Zucker-Challenge machen, bei der wir nur an drei Tagen Süßigkeiten essen (wollen). Einer dieser Tage war der letzte Dienstag - mein 27. Geburtstag! Nach vier Stücken Kuchen und einer Portion Tiramisu muss ich „leider“ sagen, dass wir an diesem Tag ein wenig über die Stränge geschlagen haben. Leider in Anführungszeichen, da ich eigentlich kein großer Fan bin von Reue und schlechtem Gewissen in Bezug auf Genuss- bzw. Nahrungsmittel. Vielmehr lebe und berate ich nach dem Motto „Wenn man schon sündigt und sich etwas gönnt, dann sollte es auch etwas sein, auf das man richtig Lust hat.“. Sich ständig zurückzuhalten oder sich im Nachhinein von einem schlechten Gewissen quälen zu lassen, bringt oft nur das Gegenteil und man greift eher zu, als wenn man das kleine bisschen von vornherein akzeptiert und angenommen hätte.
 
Als mein Mann Noah mich kurz vor meinem Geburtstag also fragte, ob ich gerne einen gesünderen Kuchen mit weniger Zucker und Vollkornmehl hätte, konnte ich seine Frage also ganz klar verneinen! Wenn schon Geburtstag mit Kuchen oder Torte, dann bitte einen richtigen! Und als er mir am Montagabend dann erzählte, dass jemand unter dem Rezept kommentierte, dass ein Stück des Kuchens so viele Kalorien hätte wie eine einzelne Mahlzeit, war mir das dann auch völlig egal. Man wird schließlich nur einmal im Leben 27, nicht wahr?
 
In eine ähnliche Situation komme ich manchmal, wenn wir mit Freunden ins Restaurant Essen gehen. Dann bekomme ich manchmal Kommentare im Sinne von „Ach, ich bestelle das, was du bestellst. Du musst ja wissen, was gesund ist.“ zu hören. Dabei bestelle ich im Restaurant das, auf was ich im Moment Lust habe, und nicht das Gericht, welches ich für am gesündesten halte. Wie schnell gibt man heutzutage zu zweit die 40€-50€ im Restaurant aus - sollte man dann also nicht eher das bestellen, was man richtig gerne isst und das einem dann am meisten Freude bereitet?
 
Das Grundprinzip dahinter lässt sich übrigens auf die 80/20-Regel zurückführen. Wenn sich 80% der eigenen Ernährungsweise auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung belaufen, dann macht es auch nichts, wenn die restlichen 20% nicht so perfekt laufen. Dann kann man sich auch mal etwas gönnen oder an einem Tag ein oder mehrere Stücke Kuchen essen. Die Ausnahmen bestätigen die Regel und sollten einfach nicht zur Regel werden!

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